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Montag, 27. Juni 2011

Segelausflug mit Familie und Erdbeertorte

Dieses Wochenende bekamen wir lieben Besuch von meinem Papa und meiner Schwester. Mittlerweile sind die beiden auch immer richtig wild auf's segeln. Samstag morgen zeigte der Regenradar auf wetteronline zwar an, dass es am späten Nachmittag auch von oben nass werden könnte, aber bis dahin sah alles noch recht friedlich aus.

Also waren wir uns alle einig: wir wollten segeln. Schnell war das Schiff  segelklar und die Erdbeetorte gesichert (dank Kardanik). Bald schon segelten wir mit leicht böiger Steuerbordbrise elbaufwärts. Wir wollten hinter dem Pagensand ankern und dort gemütlich eine Kaffee- und Kuchenpause einlegen. Ganz stolz steuerte meine Schwester immer am Tonnenstrich entlang. Ausnahmsweise folgte sie ohne Widerspruch meinen oder den Anweisungen von Manfred - das war doch mal sehr erfreulich.

In Höhe der Krückaumündung angekommen, bargen Manfred und meine Schwester erst die Genua, so dass wir mit dem Groß in den Wind aufschießen konnten. Auf ca. 2 m Wassertiefe fiel der Anker und das Segel. Gerade fng der Wasserkessel das Pfeifen an, da bemerkten wir es: das Schiff hatte sich quer über die Ankerleine gelegt und hing nun mit dem Ruderblatt an dieser fest. Tja, dumm gelaufen. Dies musste passiert sein, als sich die Yacht bei gegenläufigen Wind- und Stromrichtungen auszurichten versuchte. Wir hingen irgendwie schief auf dem Wasser rum - meinen beiden Familienmitgliedern musste ich kurz die Angelegenheit erklären und damit alle anderen Fragen (wie funktioniert die Toilette, was bedeutet diese Anzeige....) in diesem Moment mal kurz abwürgen.

Manfred hatte schnell die passende Lösung und setzte diese umgehend in die Tat um: er befestigte mit Doppelt-und Dreifachknoten einen Fender an der Ankerleine, ich machte die Maschine an und er löste die Leine von der Klampe. Es dauerte nur einen kurzen Augenblick und schon tauchte der Fender am Heck unseres Schiffes - dieses Mal auf der richtigen Seite - wieder auf: wir waren freigekommen. Mit unserem neuen Bootshaken (komisch, jetzt wo wir endlich einen an Bord haben, brauchen wir ihn auch...) pickte er den Fender mit der daranhängenden Ankerleine auf und befestigte diese erneut.

Nach diesem kleinen Leerstück ("wäre mit Kette nicht passiert"... so der Skipper) konnten wir uns endlich der versprochenen Erdbeertorte und den vielen Fragen widmen. Leider zog sich der Himmel weiter zu. Es war nicht wirklich lauschig im Cockpit und wir beschlossen unser Glück nicht weiter zu strapazieren. Wir gingen ohne weitere Komplikationen nach rund einer 3/4 Stunde wieder ankerauf , setzen die Segel. So lange es irgendwie ging, versuchte ich, eine Wende zu vermeiden. Aber der Wind bekam immer mehr eine westlichere Tendenz, so dass ich meine Familie mal wieder an sämtlichen Schoten an der Winsch erleben durfte: Manfred als geübter Skipper von Nichtseglern kann dem ganzen wesentlich entspannter zuschauen als ich - und ich beneide ihn heftig um diese Fähigkeit. Und ich wette, dass sämtliche Erklärungen von Luv und Lee und Losschmeißen im nächsten Jahr wiederholt werden dürften ;-) aber macht ja nix - Hauptsache der Spaß am Segeln bleibt noch eine Weile erhalten!

Alles Schönreden und Augenzumachen half leider nichts mehr: Die nächste Regenwand kam nun unerbittlich auf uns zu - es wurde klar, dass wir doch nicht ganz trocken nach Glückstadt zurückkommen würden. Während Manfred sich unter Deck "schnell" sein Ölzeug anzog, steuerte ich die zunehmend deutlicheren Böen aus - die ersten heftigeren Windstöße krängten das Schiff durchaus spürbar, so dass meinen beiden Lieben doch etwas mulmig wurde. Ich ließ deshalb das Groß etwas lose und versuchte, ruhig und hoch am Wind weiterzusteuern. Sobald Manfred denn endlich vollständig eingepackt an Deck erschien, ließ natürlich
der Regen nach. Supi. Er sah aber schick aus in seinem Ölzeug :-))

Ich glaube, für alle Beteiligten war es recht angenehm, bald wieder zurück im Hafen zu sein, wo es zum Glück nicht weiter regnete. Wir klarierten das Schiff gemeinsam auf und verbrachten den restlichen Nachmittag und frühen Abend bei einem leckeren Essen in Glückstadt.

Am Sonntag, nachdem die Verwandschaft gegen Mittag wieder gen Heimat fuhr, haben wir uns seit längerem mal wieder auf eine gemeinsame Fahrradtour an der Krückau entlang begeben. Das war in der Tat doch auch mal richtig schön.

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