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Schön, dass Sie hier vorbeischauen. Hier erfahren Sie von Zeit zur Zeit kleine und große Geschichten über mein schönstes Hobby - das segeln auf Jolle und Yacht.

Montag, 30. Mai 2011

Regattafieber!

Samstag, 28.5. ab 11 Uhr heißt es: Regatta für unsere "Sporrrt"-Jolle. Das Wetter ist grieselig grau und der Wind weht böig aus SW. Um nicht zu schnell zu ermüden und aufgrund der giftigen Böen entschließen der beste Steuermann und seine Vorschoterin einstimmig, doch lieber die kleine Fock zu setzen.
Um 11.50 Uhr fällt der erste von insgesamt 3 Startschüssen, mein bester Steuermann hat schon mal besser gestartet... aber bei dem gemischten Feld von 4 Katamaranen und 4 Jollen war es eigentlich bei dem Kurs zum Wind ohnehin klar, wer die vorderen Plätze belegt. Unser Konkurrent war dieses Mal nur ein alter 470'er und ein junger Lasersegler - wie sich schnell herausstellte, war der 470iger ziemlich überlegen als Gleitjolle bei den Kursen. Wir duften auf die blöde Kreuzerei zwischen den Stagen verzichten und im Trapez beim Amwindkurs segeln, aber der 470 durfte das auch und wurde dann auch noch sehr präzise gesteuert. Wir konnten ihn von hinten nämlich gut beobachten:-) 

So blieben Manfred und ich im konzentrierten Segel- aber nicht unbedingten Regattamodus. Ich habe mich beim Trapezen totgespielt, da uns zwischen den Böen denn doch die Genua fehlte. Letztendlich reichte es bei 3 Läufen nur 2x  zu einer Platzierung vor! dem 470iger. Und immerhin haben wir unseren Laser-Segler abgehängt - dessen Yardstick entspricht in etwa dem unseren. Ich möchte bloß nicht getauscht haben wollen (uuuuaaah.... Bauchmuskeln wo seid ihr?). Jan Hendrik hat es während der 2 Tage "Regatta" immerhin auf sportliche 11 Kenterungen mit seinem Laser gebracht.

Nach der Segelei mit dunklen Gewitterwolken und komischen Böen fand das obligatorische Grillen statt. Wir hatten recht guten Appetit. Abends war der letzte Rest Adrenalin wohl verbraucht, ich hatte ziemliche Oberschenkelschmerzen. *Stöhn* Ich muß wohl doch mein Wintertraining verändern, so wird das nix mehr!

Am Sonntag - zum 2. Teil der Regatta - herrschten eigentlich fast die selben Wind- und Wolkenbedingungen. Ein Unterschied war lediglich, dass wir den einen Regenschauer beim Segeln abbekommen haben. Nett ist was anderes.

Ich hatte bereits am Vormittag angekündigt, dass meine Kondition zu wünschen übrig lässt und habe tatsächlich nach dem 1. Lauf das Schiff verlassen. Mir tat alles weh und ich merkte, dass ich mich nur noch ziemlich ungeschickt bewegte. Also stieg ich aus. Zum Glück fand ich schnell einen Vorschoter-Ersatz, so dass Manfred unseren bis dato sicheren 5. Satz für die Herbstregatta sichern konnte. Falls dann andere Windverhältnisse herrschen und ich vielleicht mal fit genug bin , könnten wir ja .... ach was soll die Träumerei. Wir schauen, wie's dann aussieht.

Spaß hat es auf jeden Fall gebracht, mal wieder mit allen netten Kollmeranern zu segeln http://www.wsvkollmar.de/veranstaltungen.htm und sich auszutauschen. Hauptsache, alle Sachen sind heil und ganz geblieben, so dass wir für das kommende Wochenende in Borgwedel an der Schlei voll mitspielen können! Und darauf freue ich mich schon riesig...

SY

Montag, 23. Mai 2011

Abenteuer des kleinen Mannes...

Auf der Elbe segeln, bedeutet, sich nicht nur nach dem Wind, den großen Pötten und anderen Seglern zu richten, sondern ganz besonders nach der Tide. Also für Nichtsegler: wann ist wo und wie hoch Flut oder Ebbe. Dieses Wochenende meinte der Mond es gut mit uns: Hochwasser war jeweils morgens und abends, so dass einer unserer Lieblingshäfen an der Elbe Ziel werden konnte: Otterndorf.

Es ist ein malerisch kleiner Hafen eigentlich fast nur für Sportboote und bietet neben einem traumhaft schönen Sonnenuntergang über der Elbmündung auch einen sehr netten Hafenmeister inkl. kostenlosen zumeist älteren Leihfahrrädern.

Freitag abend sind wir wie immer gut bepackt an Bord unserer kleinen schmucken Yacht. Wir genießen es, schon mal an Bord zu schlafen, auch wenn am nächsten Morgen das Ablegen zu relativ humanen Zeiten stattfinden kann. Irgendwie ist das Wochenendfeeling umso intensiver, desto länger wir an Bord leben können.

Samstag Morgen starten wir bei herrlichen Sonnenschein und ziemlicher Flaute elbabwärts. Nur unter Motor ist es leider etwas fade, aber auf dem Wasser sein ist alles:-) Einlaufen in den schmalen und flachen Priel können wir erst gegen 14 Uhr, somit durften wir noch eine Stunde lang ankern. Auch im Hafen war das Anlegen nur zeitverzögert möglich - wir saßen im Schlick fest.

Nach diesem kleinen Intermezzo ergatterten wir schnell die letzten Fahrräder und erkundeten mal wieder die kleine Stadt Otterndorf. Wir entdecken immer wieder neue malerische Altstadtgassen. Zurück an Bord schäle ich den mitgeführten Spargel und wir genießen unser Abendessen bei tiefstehender Sonne und einem leckeren Glas Weißwein im Cockpit.

Vollgefüllte Bäuche sind allerdings kein Vorwand, den Abwasch nicht! zu erledigen. Anschließend spazieren wir an der Medem in den Abend hinein und nach diversen Umwegen kommen wir weit nach Sonnenuntergang wieder zurück an Bord.

Am Sonntag morgen scheint die Sonne nur noch trübe - wir malträtieren unseren werten Popo auf ein neues mit den Leihfahrrädern, bewundern die Ruderregatta auf der Medem, essen noch ein Eis in der Innenstadt und sind zum Glück rechtzeitig vor dem angekündigten Regen zurück an Bord. Hier warten wir 3 Stunden bei Buch, Kartenaktualisierungen und Schlummern auf die einsetzende Flut. DW 07 sagt Gewitter und Regen mit Böen bis 9 Beaufort voraus. Mir ist wie immer bei solchen Vorhersagen etwas mulmig.

Um kurz nach 15 Uhr ist genügend Wasser im Hafenbecken und der 2. Regenguss gerade beendet. Wir hissen das Großsegel und auf der Elbe gleich auch die Genua. Der Wind schläft ein - wie blöd ist das denn!
Also: Motor an, aber alle Segel noch oben lassen bitte. Es dauert nicht lange und die nächste bedrohliche Wolkenwand wächst schnell hinter uns hoch. Meine Vorahnung kommt mir wieder in den Sinn: Böen bis 9 Beaufort. Mit Schwung landet das Kreuzworträtsel unter Deck, die Öljacke wird angezogen und schon prasselt der Regen auf uns nieder. Mein Mann steuert schon wieder unter Segel mit Wind von achtern. Plötzlich ein starker Windrichtungswechsel. Ich hole schnell das Schiebeluk für den Niedergang hoch, um insbesondere meine Koje vor dem Nasswerden zu schützen. Gleich schon sagt Manfred in der im eigenen ruhigen und ich finde viel zu leisen Art: "das Großsegel muss runter." HÄH? "Kannst du bitte etwas lauter reden?" Die Gewitterböe ist da - zwar nicht mit 9 Beaufort, aber gruselig genug. Schnell habe ich das Großsegel runtergezerrt und ... schon ist der Spuk wieder vorbei. Wir einigen uns auf: das kleine Abenteuer!
Nur unter Genua segeln wir recht komfortabel die restlichen 12 Meilen gen Heimathafen. Rechtzeitig vor dem nächsten Regenschauer kann ich Manfred auch davon überzeugen, die wieder getrocknete Genua zu bergen und zu verstauen.

Wir sind glücklich, zufrieden und nicht nass, als wir an unserem Liegeplatz ankommen. Schnell ist das Schiff aufgeklart, die Sachen eingeräumt und wir auf dem Weg nach Hause.... mit einem kleinen Lächeln im Gesicht: was für ein schönes Abenteuer (zumindest für mich).

Donnerstag, 19. Mai 2011

Feiglinge: Großsegel gerefft

Dieses Frühjahr ist irgendwie genauso bescheiden, wie schon die letzten Jahre: entweder es herrscht ziemliche Flaute oder es hackt wie blöd. Da wir am Samstag zu einer Konfirmation eingeladen waren, sind wir abends zum obligatorischen Ansegel-Grill-Event per Auto nach Wedel gefahren. Und gut war das, weil am Sonntag der Wind noch mehr aufbriste. Hochwasser war erst gegen 14 Uhr, so dass die mögliche Heimreise auf Seewauwi uns jede Menge Nass und Schaukelei beschert hätte.

Aber am Sonntag kribbelte es uns dermaßen im Hintern, dass wir unbedingt noch die kleine Jolle bewegen wollten. Unsere Vereinsfreunde, die gerade vom jährlichen Herrentörn zurück kamen, schauten uns zwar zweifelnd an ob dieser tollen Idee - aber was sein muß geht eben nicht anders.

Das tolle ist: mein Großsegel lässt sich reffen - lacht da etwa jemand? Soll er ruhig - wir sind gesegelt - als einzige auf dem Parcours. Als allerdings die Böen soweit zunahmen, dass selbst das gereffte Großsegel aufgemacht werden mußte - der Traveller war von Anfang an in Lee - wurde selbst uns Dickköpfen klar: es reicht! Zumal wir dieses Jahr das erste Mal wieder bei Starkwind unterwegs waren und mein Steuermann gelegentlich die Schot nicht richtig einklemmt - einmal Elbwassertauchbad bidde... Danke! Trotzdem: es tat gut, sich mal wieder etwas flotter auf der Jolle zu bewegen und ein wenig Adrenalin rauschen zu hören.

Am übernächsten Wochenende wird sich zeigen, ob wir auf der vereinsinternen Leuchtfeuerregatta schon fix genug sind wenn: Wende zack ree angesagt ist.

Mittwoch, 11. Mai 2011

Ein wenig segelfrei

Da mein Mann es liebt, gelegentlich auf der Rigmor als Käptn rumzuschippern - gern auch am Hamburger Hafengeburtstag, war für mich schon länger klar, dass ich mir ein schönes Wochenende mit einer Freundin machen wollte. Am praktischten ist die Insel Sylt, auf die man bequem mit der Bahn kommt und dann per Fahrrad erobern kann.

So fuhren wir am Freitag morgen mit dem günstigen Schleswig-Holstein Ticket ganz bequem auf die Nordseeinsel. Dort angekommen hat sich meine Freundin ein 7-Gänge Fahrrad ausgeliehen. So sind wir fröhlich zu unserer low-budget Pension in Wenningstedt geradelt.

Gleich am Freitag Nachmittag haben wir unsere Wochenendkilometerhöchstleistung vollbracht, in dem wir nach List hin und zurück gefahren sind. Dieser Hafen war für mich nach 10-jähriger Abstinenz nicht wiederzuerkennen. Viele neue Gebäude mit Mode und Gosch haben auch hier versucht, Flair zu erzeugen.

Am Abend haben wir uns im Wonnemeyer - einer sehr trendigen Strandbar - verköstigt und der Sonne beim Untergehen zugeschaut. Tolle Atmosphäre, chillige Musik, lecker Prosecco: herrlich!

Der Samstag begann mit der Suche nach einem neuen Fahrradsattel, da aus meinem alten das Gel herausgequoll. Den neuen "Mutti-Sattel" haben wir zwei cleveren Blondies sogar ohne Hilfe angebaut. Zur Belohnung gabs einen kurzen, aber heftigen Einkaufs-O. Skandinavische Mode hatte uns erfolgreich in ihren Bann gezogen.

Ein kleines Wegstück zum Sansibar-Strand sind wir noch per pedes, um letztendlich mit dem Bus dem Gegenwind ein Schnippchen zu schlagen. Schlau was? Im Bikini konnten wir uns am 7.5. wohlgemerkt ohne Strandkorb in der Sonne braten - und wenn das Wasser wärmer gewesen wäre, hätte ich sogar gebadet.

Am Abend wollten wir eigentlich das Sylter Nachtleben auskosten - das beschränkte sich auf ein nettes Abendessen direkt in Fußgängerzone und einem kurzen Besuch der Wunderbar und einer Kellerdisse, die noch erst im kommen ist. Kurz nach Mitternacht gaben wir auf mit der Suche nach weiteren interessanten Locations, weil unsere Nasen müde wurden.

Auch am Sonntag morgen schien die Sonne, allerdings hatte der Wind auf geschätzte 6-7 Windstärken aufgebrist. Für uns war damit klar, dass wir unser Gepäck in die Bahnhofsschließfächer lagern und uns am Westerländer Strand noch mal 2-3 Stunden in den Strandkorb packen würden. Gesagt, getan, trotz Bahnstreik der NOB funktionierte unser Plan wunderbar. Wir genossen den Luxus für 2 Stunden. Die Sylter Kurverwaltung vermietet diese Körbe ärgerlicherweise nur ganztägig, aber dafür haben wir 2 anderen Mädels für den Rest des Tages einen kostenlosen Strandkorbgenuß verschafft.

Halbwegs pünktlich um 14.22 Uhr fuhr unsere Bahn los. Es war ein herrliches Wochendende - auch dank des Wetters. Einer Wiederholung steht nichts im Wege, meinen wir! Vielleicht aber doch lieber Amrum?!
We will see...

Montag, 2. Mai 2011

Nordost 4-5 in Böen bis zu 60 km/h

Die Ausbeute gemessen am Faktor "Time on Water" war dieses Wochenende nicht besonders. Am Samstag morgen halfen wir 2 Stunden am Jollensteg unseres WSV Kollmar, bis die Flut kam und unsere Arbeit zwangsläufig beendete. Während wir dort in der Sonne werkelten, pfiffen uns permanent die Windböen um die Nase und der Blick auf die Elbe verriet, dass zumeist nur Yachten mit Fock unterwegs waren. Es war definitiv kein Jollensegelwetter, zumal bis 15 Uhr noch die auflaufende Tide gegen den Wind stand. Wer die Elbe kennt, weiß, wie das rocken kann.

Aber wir sind ja flexibel, wenn mit dem einen Schiff nicht gesegelt wird, dann ist vielleicht das andere besser. So haben wir 2 Freunde eingeladen, mit uns auf Seewauwi ab Glückstadt einmal rund Pagensand zu segeln. Nachdem wir schnell die Fock angeschlagen, ein Reff ins Großssegel gebunden und die Sicherheitswesten verteilt hatten, ging es denn auch sportlich los.

Schnell hatte unsere Freundin die Pinne in der Hand und fuhr immer schön auf die nächste vorausliegende Tonne zu. Nett anzuhören war ihre Begeisterung, dass sie sich selbst in den doch kräftigen Böen nie unsicher fühlte. Sie selbst segelt mit Ihrem Mann zusammen einen kleinen Kielkreuzer - der wäre bei dieser Wetterlage sicher auch durchgekommen, aber Spaß hätte es wohl eher weniger gemacht.

Am Südende von Pagensand angekommen, beschlossen wir dann umzudrehen und nicht ins Hauptfahrwasser zu wechseln. Wir hätten ziemlich viel an Höhe verloren. Auf dem Rückweg schipperte uns ihr Mann, während ich uns unter Deck einen Kaffee gekocht habe. Da das Wasser nicht sehr "wellig" war, ging auch das recht unproblematisch.

Zurück im Hafen wurden wir mit einem kleinen Prosecco verwöhnt und wir befanden dass es die beste Entscheidung war, für diesen Nachmittag auf alle Kenterversuche zu verzichten.

Am Abend wurde das Glückstädter Maifeuer besucht - es war lausigbitterkalt. Hier halfen nur 2 Rumgrog im Molenkieker!

Auch am Sonntag ließ der Wind nicht wirklich nach. Wir verzichteten auf Segeln und verbrachten 3 sonnige Stunden in Kollmar am Steg.

Bald startet für uns auf der Elbe wieder die Regatta-Saison. Heute wurde schon die Nedderelv Anmeldung am 18.6.2011 online gestellt. Wir hoffen wie jedes Jahr auf eine zahlreiche Beteiligung - insbesondere von Piraten, die wir mit der Ixylon gern mal überholen, solange kein Spikurs anliegt.

Und so endet auch dieses Wochenende mit der Vorfreude auf die frische neue Segelsaison. Möge der Wetter- und Windgott ein Einsehen mit uns Seglern haben. In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern meines Blogs immer eine schöne Brise und viel Wasser unterm! Schiff.http://www.andermann.de/nedderelv/anmeldung/mail11.php